Beim Gang zum Badi-Palast entlang der Mauern des “alten” Königspalastes” kamen wir bei Adil vorbei, einem Weber. In seinem Geschäft stehen zwei Webstühle und, da es Freitag war oder Mittagszeit, war gerade Arbeitspause. Aber Adil erzählte mir von der Fertigung, den unterschiedlichen Faserstärken, den Pigmenten… ob aber wirklich alle Webereien mit Pigmenten aus dem Hohen Atlas gefärbt wurden, da bin ich mir nicht so sicher.
Es sind auf jeden Fall prächtige Farben!
und noch eine Galerie mit Eindrücken aus Adils Atelier und Geschäft:
Dann stromerten wir durch das jüdische Viertel und schauten in manche Ecke. Oft kam ich mir vor wie in einer Reiseerzählung aus dem 19. Jahrhundert, dann kam aber wieder statt eines Eselsgespanns ein wagemutiger Mopedfahrer um die Ecke gebraust.
Es ist gerade Orangen-Zeit und die ersten prachtvollen Erdbeeren werden feilgeboten, aber die roten Früchte haben noch wenig Geschmack.
Hier in den Nebenstrassen und Irrwegen der Mella und der Kasbah geht es noch recht gelassen zu, erst auf den “touristischen Hauptrouten” wird es belebter und der Flaneur wird öfters angesprochen.
Und noch etwas Faszinierendes: Zuhause in Gribow wohnt ein Storch im Dorf, hier auf den Mauern des Bab Agnaou oder des Badi-Palastes hausen ganze Kolonien. Trendbewusste Stöche suchen sich dann Mobilfunkmäste aus:
Ich habe diese grossen Vögel immer geliebt, auch wenn ich keinen Zucker aufs Fensterbrett für sie gelegt habe.